In Stein gemeißeltes Schweigen
Schweigen kann unheimlich friedlich sein. Es kann aber auch unbehaglich sein. Oft spricht Schweigen Bände. Manchmal aber ist Schweigen einfach nur Leere. Das Fehlen von Einsatz, Verpflichtungen, Versprechen. Im Zusammenhang mit den Klimazielen einer Automarke ist es schlicht und ergreifend eine Leere, die gefüllt werden muss.
Bei der UN-Klimakonferenz 2021 konnten wir unmöglich schweigen. Und so haben wir unsere Klimaziele in einen Granitblock eingraviert und anderen Autoherstellern mitgeteilt, dass wir jedes von ihnen angekündigte Klimaziel notieren werden. Nicht auf Papier, sondern in Stein.Leider aber stellte sich heraus, dass es wenig zu notieren gab. Mit schönen Worten wurde bei der Konferenz nicht gespart. Spärlich aber waren die Marken, die bereit waren, sich zu etwas zu verpflichten, das gerade einmal gut genug ist. Was also ein historisches Dokument der Versprechen werden sollte, blieb eine leere Tafel.Verpflichtungen sind der erste Schritt hin zu Veränderungen. Diese zu verfolgen ist der zweite Schritt, denn dadurch übernehmen wir Verantwortung und erwarten von anderen, Verantwortung zu übernehmen. Und weil wir unsere in Stein gemeißelten Ziele konsequent verfolgen, haben wir vor kurzem einen zielgerichteten Aufruf zur Zusammenarbeit gestartet, um bis 2030 gemeinsam mit unseren Partnern ein klimaneutrales Auto zu bauen.Bei der nächsten Klimakonferenz im November werden Autohersteller eine neue Chance erhalten, ihre Stimme zu erheben. Und wir ermahnen sie dringend dazu, diese Chance zu ergreifen. Der Stein bietet allen Automarken genügend Platz, um ihre Versprechungen zu verewigen. Um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass wir als Branche gemeinsam alles daran setzen, das Ziel der Klimaneutralität möglichst schnell zu erreichen – und nicht in einem Tempo, mit wir gerade noch ungestraft davon kommen.Das wird immer wichtiger, denn wie neue Studien zeigen, wünschen sich Verbraucherinnen und Verbraucher von den Gesetzgebern einen schnelleren Umstieg auf Elektroautos.Eine von Polestar gemeinsam mit GlobeScan präsentierte internationale Umfrage mit 18.000 Teilnehmenden aus 19 Märkten in Nordamerika, der Asien-Pazifik-Region und Europa ergab, dass sich 34 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher für ein Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor bis 2030 aussprechen. Bei der Frage nach einem Verbrenner-Aus bis 2035 belief sich dieser Anteil sogar auf 47 Prozent.Oftmals ist Schweigen Gold. Geht es aber um Klimaziele, steht Schweigen für Leere. Eine Leere, die gefüllt werden muss, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort: im November bei der UN-Klimakonferenz 2022.