Journal 1
Wir hier bei Polestar sind dafür bekannt, die Dinge etwas anders anzugehen und neue Wege zu beschreiten. Beispielsweise bedeutet Performance für uns mehr als nur maximale Beschleunigung. Statt auf herkömmliche Verkaufsräume setzen wir auf unsere ästhetisch gestalteten Polestar Spaces. Dort wird jeder Besucher von Produktexperten beraten, die nicht auf Provisionsbasis arbeiten. Und das sind nur ein paar Beispiele dafür, wie wir die Dinge handhaben.
Eine eigene Marke
Die Menschen, die bei Polestar arbeiten, achten mit Leidenschaft auf jedes noch so kleine Detail Dabei steht für uns immer das Produkt im Mittelpunkt. Diese Leidenschaft zieht sich durch alle Bereiche, ob es nun um Chassisbauteile, Kohlenstofffaserlösungen oder Typografie geht. Das Ergebnis dieser Passion ist unter anderem der visuelle Markenauftritt von Polestar. Dabei arbeiten wir mit der gleichen Liebe zum Detail wie bei allen anderen Polestar Produkten. Ein oberflächliches visuelles Paket würde diesem perfektionistischen Ansatz weder gerecht werden noch genügen. Dieses Journal beschreibt die Entstehung unserer Markenidentität.
Die Marke Polestar wurde kreiert, um über die Grenzen des bekannten Automobilrasters hinauszuwachsen. Mit der Entwicklung neuer Ideen und Technologien und der Verschiebung von Grenzen bildet die Marke die Speerspitze der Volvo Car Group, nicht nur bei den technischen Innovationen, sondern auch in den Bereichen digitale Kundenerfahrungen und Kommunikation.
„Als Mitglied der Volvo-Familie sind wir einer sehr privilegierten Position, da wir auf alle Fertigungs- und Qualitätsprozesse zur erfolgreichen Umsetzung unserer hervorragenden Ideen zugreifen können. Die Autowelt befindet sich im Umbruch. So ist Konnektivität in der heutigen Zeit ein Muss. Dazu kommen Car-Sharing und andere neue Nutzungsmodelle, die sich immer mehr durchsetzen. Wir begrüßen jede dieser Neuerungen und gehen richtungsweisend voran. Polestar ist dabei der Leitstern“, so Thomas Ingenlath, CEO von Polestar.
Leitstern für Volvo zu sein, ist eine große Herausforderung. Polestar ist aber auch eine Marke, die über Volvo hinaus Kunden ansprechen kann, und das Zeug dazu hat, die Automobilbranche zu prägen.
Der Name
Seit jeher dient der Polarstern Reisenden auf der Nordhalbkugel als unentbehrliche Orientierungshilfe. Als Leitsymbol ist er eine passende Metapher für unser Unternehmen, das der Volvo Car Group als Pionier und Leitstern dient. Dazu passend hat auch der Name Polestar hat eine eigene Bedeutung. „Polstjärnan“ auf Schwedisch heißt wörtlich übersetzt Polarstern beziehungsweise Polaris.
Außerdem ist Polestar bereits seit Jahren allen ein Begriff, die sich mit den Sportwagen von Volvo auskennen oder für die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTTC) interessieren. Die Volvo Car Group hat die Marke Polestar übernommen, um von ihrer Performance und Ingenieursexpertise zu profitieren.
In Hinblick auf unsere Pläne für die Zukunft war es dem Team von Polestar ein Anliegen, bei der Neuausrichtung des Unternehmens seiner Vergangenheit treu zu bleiben und gleichzeitig eine gute Startposition für neue Herausforderungen zu erlangen. Und damit gehört auch die Metapher der „Poleposition“ gehört nach wie vor zum Kern des Konzepts von Polestar. Sie repräsentiert sowohl das Erbe und als auch die Ambition, mit unseren einzigartigen, fortschrittlichen und leistungsstarken Fahrzeugen über die Grenzen des Möglichen hinauszugehen.
Die Identität
Die ständige Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten und unsere Innovationskultur sind geprägt von unserer tief empfundenen Leidenschaft. Bei jeder Kommunikation nach außen lautet unser Ziel, unsere technischen Errungenschaften ins Rampenlicht zu stellen. Anstatt herkömmliche Marketingmethoden anzuwenden, präsentieren wir unsere Produkte stolz als Kunstwerke. Dieser Ansatz könnte zwar als etwas exklusiv gesehen werden, aber wir denken, dass nur so das Produkt in den Fokus der Aufmerksamkeit gelangen kann.
Schlicht. Fortschrittlich. Leistungsstark. Das sind die drei Attribute, die allen Produkten von Polestar zugrunde liegen. Jedes einzelne davon ist ein authentisches Symbol für das inhärente Kunden- und Leistungsversprechen unserer Marke.
Schlicht: ein minimalistisches Produkt. Fortschrittlich: wissenschaftliche Innovation. Leistungsstark: kompromisslos und sportlich.
Unser Schriftbild und unser Farbschema zeichnen sich durch ihren schlichten Minimalismus aus. Unsere fortschrittliche und wissenschaftliche Sichtweise lässt sich in jedem Detail erkennen – von der Architektur bis zur Präzision unseres Sternsymbols.
Unsere kompromisslose Performance zeigt sich nicht nur bei unseren Autos, sondern auch bei unserer Liebe zum Detail und unserer ständigen Bemühung, innovative und noch bessere Produkte zu entwickeln.
Ausgehend von diesen Prinzipien ließ sich das Polestar-Team bei seinen Ideen von automobilfremden Sparten inspirieren. Dabei entdeckten wir unkonventionelle Elemente, mit denen wir das richtige Gleichgewicht und ein äußerst nützliches Instrumentarium schaffen konnten.
Unsere visuelle Identität findet sich in jedem Bereich des Polestar Universums wieder. Die Autos tragen sowohl das Symbol als auch den Schriftzug. Die Events, Ausstellungsstände und Niederlassungen sind ihr entsprechend gestaltet. Das gleiche gilt für Briefpapier, Bildmaterial und für unseren Online-Fahrzeugkonfigurator. Ebenso findet sich der ausgeprägte Schwerpunkt auf Typografie und Farbkontrolle überall – von WC-Schildern bis hin zu Visitenkarten. Die zurückhaltende Konsequenz beim Einsatz in sämtlichen Bereichen unseres Unternehmens gehört inzwischen genauso zu unserer Markenidentität wie die visuellen Gestaltungselemente selbst.
Das Symbol
Bereits seit vielen Jahren ziert das alte Polestar-Symbol besonders exklusive Volvo-Fahrzeuge. Das Emblem befand sich auf einem quadratischen, türkisen Kunststoffschild am Fahrzeug. Daran konnten die Nachbarn sofort erkennen, dass es sich um einen einzigartigen und besonders leistungsstarken Volvo handelt. Bei dieser Kombination bildete jedoch die Farbe das stärkste Element des Logos. Für den neuen Look von Polestar musste daher der farbige Untergrund weichen, damit das Sternsymbol voll zur Geltung kommen kann.
Wenn wir den Stern als ein stolzes und eigenständiges Element betrachten, können wir ihn auf unseren Fahrzeugen perfekt in Szene setzen. Damit dieses Symbol hinreichend für sich selbst sprechen konnte, mussten wir es jedoch überarbeiten. Es sollte uns als eine unverwechselbare Signatur dienen, die keiner Erklärung bedarf. Um das zu erreichen entwarfen wir ein schlichtes und minimalistisches Zeichen, das dennoch ausdrucksstark ist.
Nicht nur in der Automobilwelt gibt es bereits viele verschiedene Symbole und Logos, die aus einem oder mehreren Sternen bestehen. Angesichts dieser Tatsache beschloss das Polestar-Team, diese klassische Form zu modernisieren. Dabei ließen wir uns von unserem Konzept leiten, um herkömmliche Denkweisen in der Automobilbranche hinter uns zu lassen.
In zahlreichen Durchläufen reduzierten wir den Stern schließlich auf zwei Flügel. Diese zeigen diagonal aufeinander, und der dabei entstehende Spalt vervollständigt ihre Form. Ein leicht vertikaler Versatz erzeugt dabei Spannung, ohne ihre Verbindung zu zerstören. Beide Flügel sind jeweils mit einem diagonalen Knick versehen. Am Fahrzeug trifft der dreidimensionale Stern mit seinen leicht abgeschrägten Oberflächen auf Kontrastflächen, durch die er perfekt hervorgehoben wird. Ein echtes Schmuckstück, klar und schön und das ganz ohne Chrom.
Der Stern in der für unsere Außenkommunikation entwickelten Version entspricht diesem Design in Form und Proportionen. Auch hier haben wir den leichten Knick auf den Oberflächen der beiden Flügel wiederholt und zeigen so in Zeiten, in denen Firmensymbole zunehmend flach und rund werden, einen technischen und kantigen Look.
Das unten stehende Video zeigt Ihnen einige der Ideen für das Symbol, mit denen wir während des Entwicklungsprozesses gearbeitet haben.
Die Typografie
Um eine klare und einheitliche Markenidentität zu kreieren, entschied sich das Polestar Team für eine einzige Schriftart für alle Kanäle. Diese musste originell und zeitlos sein, damit sie auch in Zukunft für neue Anwendungen brauchbar bliebe. Es gab zwar keine spezielle Strategie, die darauf abzielte, mit den Konventionen der Automobilbranche zu brechen, aber das Team war entschlossen auf der Suche nach einer branchenneutralen Schriftart, die auch über die Automobilwelt hinaus ansprechen sollte.
Natürlich hätten wir uns die Suche nach einer passenden Schriftart leicht machen und uns gleich für Helvetica entscheiden können. Diese Schriftart ist dermaßen gebräuchlich und flexibel einsetzbar, dass sie in den meisten Fällen passt. Wir verwendeten sie auch während der ersten Phasen unseres Entwicklungszyklus, fanden aber, das sie für unsere Zwecke zu austauschbar war. Unser Anspruch an die Typografie erforderte etwas Gediegeneres und Moderneres.
Und dafür erschien uns die Schriftart Unica77 wie geschaffen. Sie kommt auf Produkten, Gebäuden, Firmenmitteilungen und Veröffentlichungen zum Einsatz und ist damit eine sehr wichtiger, wenn auch angenehm unauffälliger Bestandteil unserer Markenidentität. Selbst der Name unserer Firma, die Wortmarke Polestar, ist in Unica77 gehalten.
„Unica77 ist eine klare und moderne Schriftart, die den Zweck, alles so einfach wie möglich zu halten, perfekt erfüllt. Etwas wirklich Simples zu kreieren, ist meistens viel komplizierter, aber als wir auf Unica77 kamen, wussten wir, dass sie Polestar genau entspricht. Es war also nicht notwendig, eine neue Schriftart zu entwerfen – es gab ja bereits eine, die wie für Polestar gemacht war“, so Björn Kusoffsky, CEO und Gründer von Stockholm Design Lab, Kreativpartner für die Markenidentität von Polestar.
Die Verwendung der Schriftart ist genauso wichtig wie die Schrift selbst. Die typische Polestar-Typografie hat nur eine Schriftgröße und Druckstärke. Dieser minimalistische und einheitliche Look unterstreicht den Auftritt einer Marke, die progressiv und ästhetisch anspruchsvoll ist.
Erfahren Sie hier mehr über die Geschichte der Schrifttype Haas Unica.
Die Farben
Die monochrome Farbpalette von Polestar bildet die minimalistische Grundierung, der sorgfältig ausgewählten Akzentfarben Leben und Energie einhauchen. Digitale und athletische Einflüsse verleihen einem auf den ersten Blick eventuell eintönig wirkenden Farbschema etwas Außergewöhnliches und Kraftvolles.
Polestar Weiß bildet die Grundlage und kommt wegen seiner reinen, klaren und strahlenden Wirkung großzügig zum Einsatz. Außerdem ist Polestar Weiß eine äußerst praktische Farbe, von der sich kleinere Details perfekt abheben. Polestar Schwarz ist wiederum das ultimative Sinnbild für Stil und Eleganz. Schwarz und Weiß gemeinsam stehen für zeitlose Schlichtheit und sind eine Erinnerung an den kosmischen Ursprung von Polestar.
Zur Auflockerung kommt bei Polestar auch die Grauskala zum Einsatz, die alles im Spektrum zwischen Weiß und Schwarz enthält. Wenn notwendig werden auch die von Polestar gewählten Akzentfarben verwendet, insgesamt ist die Polestar-Farbpalette aber unaufdringlich und gibt keine bestimmte Markenfarbe vor. Damit fügt die verwendete Farbpalette sich perfekt in die Branding-Toolbox von Polestar ein.
Zudem wollte das Team den Unterschied zwischen materiellen Farben und Farben im Internet hervorheben. Gold etwa ist das beste Beispiel für eine Farbe, die sich nur auf physischem Material einsetzen lässt, da es pigmentiert und als Nuance definiert werden kann.
Alle Akzentfarben werden so eingesetzt, dass sie nie die Wirkung eines Bildes oder einer Messehalle dominieren. Das gibt der Marke Polestar sowohl Freiheit als auch einen starken Charakter mit einem hohen Maß an Integrität.
Das Kennzeichnungsprinzip
Im Rahmen unseres unverfälschten und kompromisslosen Produktdesigns, dessen Inspirationen oft von außerhalb der Automobilindustrie kommt, wollten wir auch die grafischen Elemente bei Polestar neu erfinden. In der Automobilwelt ist es gang und gäbe Autos mit verchromten Logos und Emblemen versehen, die oftmals keinen Bezug zu den Produkten haben. Die Designer von Polestar wollten von Anfang an Grafik und Typografie auch in das Produktdesign einbinden, um ein stimmiges Gesamtbild zu erschaffen.
Das Team suchte ehrgeizig nach einem visuellen Tool, das zugleich simpel und aussagekräftig ist und sich in vielen verschiedenen Situationen einsetzen lässt. Das Prinzip ist auch von Bedeutung, um die wissenschaftliche Denkweise hinter Polestar abzubilden, da die Beschriftung ein natürlicher Bestandteil über das Produkt hinaus wurde, etwa an einem Gebäude oder in einer Einladung zu einem Polestar-Event.
Wie alle anderen Produkthersteller muss auch Polestar die internationalen gesetzlichen Vorschriften zur Ursprungskennzeichnung von Import-/Exportwaren einhalten. Die Kennzeichnung muss neben Materialangaben, eingetragenen Artikelnummern und der Angabe des Herstellerlands viele weitere Details enthalten.
Als das Branding-Team unsere visuelle Identität entwickelte, fand es zunehmend Gefallen an der Idee, das Kennzeichnungsprinzip auch jenseits der gesetzlichen Vorgaben gezielt als Gestaltungselement einzusetzen. Kennzeichnungsprinzipien sind bekanntlich gnadenlos funktional, zeitlos und transparent – wieso sollten wir diese Denkweise also nicht auch für die Gestaltung unserer visuellen Identität nutzen?
In Hinblick darauf rückte für das Branding-Team besonders auch die Frage in den Fokus, wie die Markenelemente am besten in das Produkt und auch in die anderen Kommunikationsbereiche integriert werden können. Das war die Geburtsstunde dessen, was wir heute als die Polestar-Markenidentität kennen: Unica77 und ein kleines, wichtiges Detail: der Geviertstrich.
„Jedes Detail eines Auto trägt auf irgendeine Weise eine Ursprungskennzeichnung. Wir wollten diese Kennzeichen nicht verstecken, sondern gezielt zu einem eigenständigen Design- und Markenelement weiterentwickeln. Einerseits, weil wir davon überzeugt sind, dass es sich dabei um relevante Informationen für den Kunden handelt, und andererseits, weil wir ein Hightech-Unternehmen mit einzigartigen Lösungen sind. Bestimmt haben Sie das charakteristische Design von Polestar nicht nur an der Außen- und Innenausstattung unserer Autos bemerkt, sondern auch an unseren Labors und Büros. Einfach, weil es eine sehr wirksame Art ist, einen Gegenstand oder einen Ort zu beschreiben. Es ist genau auf den Punkt gebracht, einfach simple Fakten in der richtigen Reihenfolge“, so Pär Heyden, Head of Brand von Polestar.